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Hamburg am 31.10.2012dritter Tag des dreiundzwanzigsten Zyklus

#128 Kürbismus

Ghost Rider, Anni Schanze, Diana, Schlomo und Teddy King

Kreide auf Schultafel, 150 x 100 cm

Annis Halloween-Blut-Agenda konfrontiert uns mit dem Tod. Wir merken, dass die Beschäftigung damit für die meisten von uns sehr theoretisch ist, weil wir nicht unmittelbar damit konfrontiert sind. So hat die Mehrheit keine Angst vor dem Tod und die größte Sorge, die mit dem eigenen Tod verbunden ist, ist die Sorge um die Hinterbliebenen. Wir kommen zu dem Schluß, dass wir nur deswegen keine Angst vor dem Tod haben, weil wir nicht wissen, wann er vor der Türe stehen wird. Unser Nicht-Wissen schützt uns vor der Angst. So leben wir, als ob das Leben nie enden würde. Unmittelbare Todesangst in lebensbedrohlichen Situationen ist in uns biologisch angelegt. Ist aber die lähmende Angst vor dem Tod als Vorstellung von einem endgültigen Ende kulturell bedingt? Müssen wir uns vor dem Tod fürchten? Wollen wir uns vor dem Tod fürchten?

Knickgeschichte

Der Vollmond hing bleich wie eine fleischige und ausgeblutete Leichenfratze am dunklen, wolkigen Himmel. Die Hunde heulten wie Wölfe und die Nebelschwaden lagen wie blasse Leichentücher über den Gräbern. Die Grabsteine leuchteten grün auf und er hörte hauchende, zischende und tiefe Stimmen aus allen Richtungen. Das LSD fing an zu wirken. Ein Presslufthammer ließ die Erde beben. Spitzes, lautes, LAUTES Geknatter. Alles vibrierte. ALLES! Ohne Scheiß! Großartig! Die Grabsteine fielen der Reihe nach um, wie Dominosteine. Direkt vor ihm sprang ein verwarzter Untoter in die Höhe und schrie: „Was hast Du Dir dabei gedacht?? Wir sehen alles!!!“ Vor Schreck schloss er seine Augen … und erwachte auf dem alten Friedhofsboden, als wäre kein Augenblick vergangen. Er dachte: „Ich hab das Ding doch gar nicht bedient. Das war jemand anderes… .“ Der Friedhof sah wie Sau aus… Kein Wunder. Schwarzes, verwestes Fleisch überall, auf den Gräbern; es hängt über den Grabsteinen; überall Schnodder und Kadaver, bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Dazu dieser Rosenduft, irgendetwas stimmte hier doch nicht. Fast surreal… Doch was war das für eine mysteriöse Maschine?! Die Maschine schien keinen Zweck zu erfüllen. Plötzlich erwachte sie zum Leben. Eine Klappe öffnete sich und die daraus hervorschnellenden Greifarme fingen an, aus herumliegendem Gerümpel eine neue Maschine zusammenzusetzen. Nach wenige Sekunden standen zwei Maschinen dort, wo vorher nur eine gestanden hatte. – Der Zweck der Maschine war, sich selbst zu reproduzieren, und dabei verströmte sie diesen eigentümlichen Rosenduft. Rosenduft? Nein. Es roch nach Moos und Erde. Er öffnete seine Augen. Seine Kleidung war feucht doch die Sonne wärmte ihn. Er sah sich um und stellte fest, dass er am Strand lag. Es war vorbei! Er hörte das Meer rauschen, sah zum Horizont , lachte laut und dachte: „Was für’n geiler Trip.“

Keine Angst und keine Schuld

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Eine Antwort auf ∆1_121031_3.23

  1. hutz sagt:

    Wo ist das neue Bild

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