Hamburg am 21.07.2010, fünfter Tag des achten Zyklus
Boxenluder
Ghost Rider, Strelok, Schlomo, Teddy King und Mosche
100 x 150cm Kreide auf Schultafel, gelöscht am 11.08.2010
Nun ist doch dies der letzte Trialog in unseren gewohnten Räumen, allerdings ohne Jalousien, ohne Tisch, in Räumen, in denen die letzten Sachen für den Umzug gestapelt sind. Morgen wird in den ersten Räumen das Parkett geschliffen. Wir haben keine Agenda, also improvisieren wir eine. Jeder darf sich einen TOP wünschen. Bemerkenswert ist der „Dunkel-TOP“. Wir löschen die Lichter, schließen die Augen für geplante 5 Minuten. Es werden 20 Minuten daraus. Wir machen Tischmusik ohne Tisch und machen unsere Ohren zu Augen.
Ghost Rider stört, dass das Pferd einen Anus hat. Sobald Dinge abgebildet werden, die obszön oder tabuisiert sind, wird es kontrovers in der Runde. Ghost Rider argumentiert, dass es in einem Kinderbuch so nicht abgebildet werden würde. Das ist natürlich völlig richtig. Aber sind unsere Bilder Kinderbuchillustrationen? Schlomo findet es spannend, dass gerade dann immer heftig diskutiert wird, wenn Dinge gemalt werden, die anstössig sind. Die Reaktionen sind dann auch obszön, und bei der Suche nach dem Namen für das Bild thematisieren dann auch die meisten Vorschläge genau dieses Detail. „Rosetta“ ist dabei noch ein harmloserer Vorschlag. Der Titel „Boxenluder“ findet dann allgemeine Zustimmung, weil es natürlich auch darauf Bezug nimmt, aber nicht vordergründig.
Nächstes mal gehen wir in Mosches Garten und machen unser Bild aus Fundsachen.